Interpellation von Daniel Vetterli, Aline Indergand vom 28. August 2024 «Handyverbot an Thurgauer Volksschulen»
Votum von Christian Caviezel an der Grossratssitzung vom 01.10.2025.
Sehr geehrter Ratspräsident, geschätzter Regierungsrat, Kolleginnen, Kollegen
Handys, konkret Smartphones, können heutzutage einen beträchtlichen Beitrag leisten für mehr Effizienz. Sie bieten Tools, die helfen in verschiedensten Situationen und sind kaum mehr wegzudenken. Manchmal frage ich mich, wie unsere Gesellschaft ohne dies noch funktionieren würde? Leider ist es auch so, dass hier Segen auch zum Fluch werden kann. Der Mensch soll Maschinen nutzen und Herr über ihnen bleiben. Kinder müssen hier gut begleitet und betreut werden. Zu schnell übernehmen Algorithmen unsere Aufmerksamkeit und führen zu Abhängigkeiten, lenken sogar unsere Denkweise. Die Interpellanten beschreiben es korrekt.
Nun ist es jedoch so, dass Schulen mehrheitlich Regelungen betreffend Nutzung von Handys haben. Leider ist dies nicht überall grundsätzlich verboten. Offenbar scheinen einzelne Schulen hier in der Umsetzung inkonsequent zu sein. Es fehlt ihnen die rechtliche Grundlage, durchgreifen zu können oder sie scheuen die Konflikte mit Eltern. Die Problematik beginnt aber nicht in der Schule, sondern im Elternhaus. Diese sind in erster Linie verantwortlich. Organisieren Schulen Informationsabende zu diesem Thema, glänzen Eltern mit Absenzen. Es scheint an Interesse zu fehlen. Die Bemühungen der Schule, Aufklärung und Unterstützung zu bieten, stösst hier nicht auf grosses Interesse. Mein Apell ist deshalb in erster Linie an die Eltern. Das Handy hat daheim zu bleiben. Dadurch schützen Sie ihre Kinder vor unnötigem digitalem Druck, Stress oder Ablenkung. Die Schulen sollen ihre Regeln konsequent umsetzen und dann bräuchte es keine kantonale Gesetzesvorgabe.
Ich möchte betonen, dass Lehrpersonen einen enormen Beitrag in die nächsten Generationen, unsere Zukunft leisten. Es gilt zu vermeiden, diese mit zu vielen Reglementen und Gesetzen zu vergraulen. Sie sollen Ihren Beruf ausüben mit Leidenschaft und nicht zu Bürokratie-Verarbeiter werden. Eine kantonale Regelung dürfte sie nicht einschränken, sondern müsste sie unterstützen. Wie erwähnt, die Verantwortung liegt in erster Linie im Elternhaus, dies gilt auch für die sozialen Medien, welche sowieso eine Altersregelung beinhaltet.
Zusammengefasst:
- Handys gehören nicht in die Schule.
- Eltern sind in der Verantwortung.
- Schulen sind zu unterstützen Ihre Regelungen durchsetzen zu können, wenn nötig auch politisch durch kantonale Regelungen.
- Es gilt, die Bedürfnisse der Schulbehörden und Lehrpersonen für deren konsequenten Umsetzung gut abzuholen.
Dies die gross mehrheitliche Haltung der Fraktion EDU/Aufrecht. Aufrecht ist gegen ein Verbot.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.